Es war eine lange Durststrecke sowohl für die Leichtathleten als auch für die Fußballer des TSV Zusmarshausen, die jetzt endlich ein farbenfrohes Ende gefunden hat. Den gesamten Winter über umrundete ein unwegsames, graues Kiesbett das Hauptfeld. Container, Bagger und Löcher in der Pflasterung trugen ihr Übriges zur Baustellen-Trostlosigkeit bei. Aber das zehn Monate lange Warten hat sich gelohnt! Kurz vor dem – in diesem Jahr einzigen – Leichtathletik-Wettkampf in Zusmarshausen konnte das neue Schmuckstück endlich fertiggestellt und offiziell für den Sportbetrieb freigegeben werden. Die blaue 400-Meter-Bahn erinnert an das Olympiastadion in Berlin und ist ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis, das die geladenen Ehrengäste (sh.Bild) im Rahmen des Kinderleichtathletik-Finales feierlich einweihten. Der stellvertretende Landrat Hubert Kraus und Bürgermeister Bernhard Uhl gaben am vergangenen Samstag die ersten offiziellen Startschüsse für die kleinen Leichtathleten.
Die Zeitverzögerungen beim Bau waren vor allem dem Wetter geschuldet. Dass die neue Bahn aber so aussieht, wie sie aussieht, liegt an vielen hundert ehrenamtlich geleisteten Stunden, in denen TSV-Vereinsmitglieder der Abteilungen Leichtathletik, Fußball und Stockstützen Pflastersteine aus- und wieder eingebaut haben, in denen sie die Grasnarbe aufgerollt und wieder angepflanzt haben, Rasen abgestochen, Rinnen gesäubert, und vieles, vieles mehr. Dadurch konnten nicht nur die Bauarbeiten beschleunigt, sondern auch erhebliche Kosten im fünfstelligen Bereich eingespart werden. Die Gesamtkosten von rund 450 Tausend Euro wurden größtenteils vom Landkreis Augsburg, dem Markt Zusmarshausen und dem Schulverband getragen. Dazu kamen Zuschüsse des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), des Fördervereins Leichtathletik Dinkelscherben und des TSV Dinkelscherben, der im Gegenzug die Anlage mitnutzen kann. Auch die Schülerinnen und Schüler, die hier zur Schule gehen, profitieren natürlich davon. Ohne diese vielen Mittel und Mitarbeiter wäre dieses großartige Gemeinschaftsprojekt nicht zu stemmen gewesen. Ohne den Abteilungsleiter Leichtathletik, Reinhard Kindig, wäre es gar nicht erst zustande gekommen: Er steckte in den vergangenen Jahren unglaublich viel Zeit und Energie in sein Herzensprojekt. Er befasste sich mit der Planung, Organisation und Finanzierung, den Angeboten und Ausschreibungen im Vorfeld, er motivierte unzählige helfende Hände für die Eigenleistungen und war auch selbst immer mit großem Tatendrang vor Ort, er überwachte und dokumentierte die Baufortschritte und koordinierte einzelne Handlungsschritte. Das Ergebnis kann sich nun wirklich sehen lassen, findet auch TSV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Biber, der bei der Einweihungsfeier „den Himmel auf Erden“ sah und seinen Dank an alle Mitwirkenden und Mitfinanzierenden aussprach.