Locker durch den Lockdown: Fitness aus dem Sportheimkeller

Bericht und Bild aus der Augsburger Allgemeine vom 2. Januar 2021 von Oliver Reiser

Auch im neuen Jahr ist der Sportbetrieb in den Vereinen und Fitnessstudios durch die Corona-Maßnahmen weiterhin lahmgelegt. Nach den Weihnachtsfeiertagen gab es nun auch noch an Silvester ein kulinarisches Verwöhnprogramm.
Da hat sich bestimmt das eine oder andere Pfündchen angesetzt. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, trotzdem „Locker durch den Lockdown“ kommen, der auf jeden Fall noch bis zum 10. Januar anhalten wird, wollen wir Sie in den nächsten Tagen mit Anregungen versorgen. Dazu werden Ihnen bekannte Sportler, die Trainerinnen und Trainer der Spitzenmannschaften im Augsburger Land, aber auch Personal-Coaches und Ernährungsberater nützliche Tipps geben. Heute übernehmen das Sonja Spreng und Natalie Stöckle vom TSV Zusmarshausen.
Die beiden Übungsleiterinnen beim TSV Zusmarshausen bieten ab Donnerstag, 7. Januar, künftig jede Woche von 19 bis 19.45 Uhr auf der Homepage des Vereinswww.tsv-zusmarshausen.de ein Live-Video-Streaming zum Mitmachen an. Gefilmt werden sie dabei von Lukas Krebs im Jugendraum im Keller unter der Sportgaststätte. Sonja Spreng leitet normalerweise jeden Mittwoch das Bodystyling, zu dem sich Frauen zwischen 20 und 70 Jahren treffen. Kondition, Muskelkraft und Ausdauer stehen auch bei Natalie Stöckle im Vordergrund, die jeden Donnerstag ein klassisches Ganzkörpertraining mit Kleingeräten für jedermann anbietet. Bereits beim ersten Lockdown im März hat sie auf ihrem Youtube-Kanal „Fit mit Natalie“ Home-Training angeboten. „Für mich ist es Neuland, wenn man ohne Leute vorturnt“, sagt Sonja Spreng, die als Sängerin der Coverband „Four to Five“ mehr Publikum gewöhnt ist. „So sieht man nämlich nicht, wenn jemand etwas falsch macht“, meint die 53-Jährige.
Für eine Übung, die das Gleichgewicht herausfordert, hat Sonja Spreng eine Isomatte mitgebracht, die sie aber nicht ausrollt, sondern vor sich auf den Boden legt. „Das geht auch mit einem Sofakissen“, erklärt sie. „Am besten macht man die Übung, die gut ist für die Tiefenmuskulatur, barfuß, weil das gut für die Reflexzonen ist.“ Man steigt also auf die Matte oder das Kissen und beginnt, mit den Schulter zu kreisen. Dann geht es in die Hocke. Auf und nieder. Die Arme dabei von außen nach innen ziehen. Die Hocke halten und nur kurze Bewegungen machen. Nun die Arme nach hinten ausstrecken. Etwa so, wie gerade die Skispringer bei der Vierschanzentournee. Nach dem Verlassen der Matte wird ausgelockert, bevor es in Schrittstellung tief in die Kniebeuge geht. Auf und ab und die Arme ebenfalls im Rhythmus dazu bewegen. Die Kniebeugen werden immer tiefer. Arme gehen nach hinten , die Schultern werden heruntergezogen.
Nachdem Sonja die Teilnehmer des Workouts aufgewärmt hat, lässt Natalie Stöckle die Muskeln brennen. Bei der klassischen Kniebeuge geht der Po weit nach unten. Dann die Beine weiter auseinander und die Knie nach außen drehen. „Nur ein Zentimeter in einer anderen Stellung und ganz andere Muskeln sind im Spiel“, sagt Natalie, die nun ganz tief in der Hocke bleibt und wippt. „Wenn wir schon nicht Ski fahren dürfen, machen wir wenigstens diese Übung, um nächstes Jahr fit zu sein.“
Damit auch die Waden ins Spiel kommen, hebt man nun abwechselnd die Ferse nach oben. „Morgen spürt man den Muskelkater“, lacht sie. Mit nach außen gestellten Füßen wie Charlie Chaplin ergibt sich eine ganz neue Art von Kniebeugen. „Atmen nicht vergessen!“ Zum Abschluss geht es auf die Matte in die klassische Plank-Position. Dann werden die Füße nach vorne gezogen beim sogenannten Mountain-Climber. Aus dem Ellenbogenstütz hebt man sich in den klassischen Liegestütz. Im Vierfüßlerstand geht es zum Ausdehnen über. „Wunderschöner Katzenbuckel, dann Pferderücken – und schraubt die Atmung bewusst nach unten, nehmt euch Zeit!“ Zum Abschluss mit dem Po nach hinten auf die Fersen und den Oberkörper mit den Fingern ganz lang machen. Für diejenigen, denen das jetzt zu viel war, hat Sonja Spreng einen guten Rat: „Einfach Übungen weglassen oder langsamer machen, wenn es nicht geht.“

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